VDMA informiert mexikanische Stakeholder über Global Production Language

Mexiko

Einheitliche Standards, wie OPC UA, sind eine wichtige Voraussetzung für die Vernetzung von Maschinen. Sie gewährleisten einen sicheren und zuverlässigen Datenaustausch in der industriellen Automatisierung. VDMA und GPQI bringen mit Workshops Stakeholder aus der mexikanischen Industrie und Normung zusammen.

OPC UA
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Globale Wertschöpfungsketten werden durch die Anwendung von Industrie 4.0-Lösungen zunehmend digitalisiert und vernetzt. Die standortunabhängige Kompatibilität von Maschinen und Produktionsstandorten ist notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu gewährleisten. Gemeinsam mit dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) organisierte das GPQI zwei Online-Workshops zu GPL (Global Production Language) und OPC UA (Open Platform Communications Unified Architecture). Sie richteten sich an die mexikanische Industrie und an Vertreter*innen aus der Normung. Die Workshops fanden am 28. Juli und 16. August 2022 statt. Ziel war es, Stakeholder aus beiden Sektoren über GPL und OPC UA zu informieren. Außerdem sollte das Bewusstsein für die Bedeutung der Interoperabilität von Maschinen in einer digitalisierten Wirtschaft und aufkommenden Industrie 4.0-Lösungen geschärft werden.

 

Christoph Mönnigmann, Referent der Abteilung - Technische Regulierung und Standardisierung, Produktsicherheit, Marktüberwachung im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, eröffnete beide Workshops. Mönnigmann betonte, dass der Einsatz von internationalen und branchenübergreifenden Normen eine breite Kompatibilität sicherstellen kann. Es sei wichtig, ein gemeinsames Verständnis für die technischen und regulatorischen Rahmenbedingungen für die intelligente Vernetzung von Maschinen und Prozessen zu entwickeln.

 

Internationale Normen verbessern die breite Kompatibilität

Die OPC Foundation ist ein Industriekonsortium, das offene Schnittstellenstandards für industrielle Automatisierungsgeräte und -systeme entwickelt. Michael Clark, Direktor der OPC Foundation North America, erklärte, dass standardisierte OPC UA Informationsmodelle Lösungen für Unternehmen bieten. Mit ihnen werden Kommunikationssysteme strukturiert, Fertigungsprozesse verbessert und so Fabriken automatisiert. Die Modelle ermöglichen eine:

 

  • ständige Überwachung der Maschinen und des Betriebs,
  • Übertragung und Speicherung von Informationen aus dem Bereich (z.B. von Fabriken und Maschinen) in der Cloud,
  • konstante und schnelle Übermittlung von Informationen von Maschine zu Maschine und von Maschine zu Cloud,
  • integrierte Kommunikation zwischen allen Knotenpunkten und Überwachungssystemen,
  • sowie eine vorausschauende Wartung sowie Effizienz- und Prozessoptimierung.

 

Heiko Herden, VDMA, betonte den vielseitigen Nutzen von OPC UA. OPC UA ermöglicht zum Beispiel eine effizientere Produktion durch die Integration von Geräten in die Produktionsumgebung. Zugleich verringert OPC UA den Aufwand für das Zusammenspiel der Komponenten.

 

Darüber hinaus ermöglicht OPC UA als universelle Schnittstelle eine herstellerneutrale Interoperabilität. Die Interoperabilität funktioniert nur, wenn die Kommunikationspartner die Schnittstelleninhalte verstehen, die in den OPC UA Companion Specifications festgelegt sind. Diese Anforderungen sind entscheidend, da sie das Vokabular der Global Production Language definieren.

 

VDMA fördert die Nutzung der OPC UA Companion Specifications

Der VDMA ist federführend bei der Entwicklung und Koordination dieser Anforderungen für den Maschinen- und Anlagenbau. Derzeit beteiligen sich 40 aktive Arbeitsgruppen aus verschiedenen Branchen und rund 600 Unternehmen an der Entwicklung der bereichsübergreifenden harmonisierten Informationsmodelle.

 

An dem Workshop nahm auch Götz Görisch, Experte für Digitalisierung und offene Schnittstellen von universal machine technology interface (umati), teil. Umati ist eine Community der Maschinenbauindustrie und ihrer Kund*innen. Sie fördert den Einsatz von offenen, genormten Schnittstellen auf der Grundlage von OPC UA. Die OPC Foundation zeigt, wie man die gleiche Sprache, spricht, und der VDMA sorgt dafür, dass die Industrie das gleiche Wörterbuch verwendet. Umati hilft Maschinen, miteinander zu kommunizieren. Und GPL setzt sich aus all diesen Komponenten zusammen.

 

Um sich auf eine globale Produktionssprache zu einigen, müssen alle Beteiligten teilhaben: Maschinenhersteller*innen, die Industrie - einschließlich KMU, Normungsgremien, Forschungsinstitute u.a. – Dialoge und Wissenstransfer sind wichtig.

 

Der VDMA und die OPC Foundation waren auch auf der Industrial Transformation Mexico (ITM) 2022 vertreten, die vom 5. bis 7. Oktober 2022 stattfand. Das GPQI veranstaltete am 6. Oktober eine Podiumsdiskussion mit Heiko Herden, Michael Clark und Gerardo Perez Lechuga, Leiter der Cloud Application Solutions bei Siemens Mexiko.

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