Deutsch-Indonesischer Austausch zu Globaler Produktionssprache

Indonesien

Die Digitalisierung verändert die Art und Weise, wie Menschen arbeiten. Indonesien verfügt über ein enormes Potenzial im digitalen Sektor, welches sich stark auf das verarbeitende Gewerbe des Landes auswirken könnte. Eine digitalisierte Industrie ermöglicht den Austausch von Daten zwischen verschiedenen Maschinen. Dies erfordert einheitliche Standards. Die Global Production Language (GPL) ist der Schlüssel für die erfolgreiche Verwirklichung von Industrie 4.0 und die Interoperabilität von Maschinen und Anlagen.

Verschiedene Maschinen sollen miteinander kommunizieren können. © Suwin / Shutterstock

Am 16. März 2022 organisierte das Globalprojekt Qualitätsinfrastruktur (GPQI) in Zusammenarbeit mit dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) die Veranstaltung ,,The Global Production Language - Next Level of Intelligent Production". Im Rahmen dieser Veranstaltung tauschten sich die Teilnehmenden über die Umsetzung der Global Production Language aus und erörterten die Bedeutung kompatibler Schnittstellen für die Kommunikation zwischen Maschinen.

 

Standardisierte Maschinensprachen sind im digitalen Ökosystem unerlässlich

Zu Beginn des Workshops stellte Dietmar Goericke (VDMA) die Aktivitäten des VDMA in Deutschland sowie die Plattform Industrie 4.0 vor. Die Expert*innen diskutierten verschiedene Aspekte von Industrie 4.0, darunter die Bedeutung der Digitalisierung. Diese wird die Art und Weise, wie Menschen arbeiten, in Zukunft noch stärker verändern. Ein Projekt des VDMA beschäftigt sich mit der Open Plattform Communications - Unified Architecture (OPC UA). OPC UA ermöglicht es Maschinen, auf sichere Weise miteinander zu kommunizieren und Informationen auszutauschen. Goericke betonte die Notwendigkeit einer weltweiten Zusammenarbeit, in diesem Fall die deutsch-indonesische Zusammenarbeit, um OPC UA-Anwendungen weiter zu stärken.

 

In seiner Eröffnungsrede erklärte Heru Kustanto, Leiter des Zentrums für die Optimierung des Einsatzes von Industrietechnologien und der Politik für Industriedienstleistungen des indonesischen Industrieministeriums (MoI), dass der digitale Sektor in Indonesien ein enormes Potenzial hat. Deshalb hat das MoI das ,,Making Indonesia 4.0"-Programm ins Leben gerufen, das sich positiv auf das Wirtschaftswachstum Indonesiens auswirken soll.

 

Nina Stock, Vertreterin des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), betonte, dass Industrie 4.0 ein Schlüssel zur Realisierung neuer Geschäftsmodelle im digitalen Zeitalter sei. Sie zeigte auf, dass standardisierte Maschinensprachen im digitalen Ökosystem unerlässlich sind. Daher bringt das BMWK verschiedene Akteure auf dem Markt zusammen, um Lösungen für Umsetzungsprobleme zu finden. Sie zeigte sich erfreut darüber, dass Indonesien eines der Partnerländer des GPQI ist, um diese wichtigen Aspekte zu diskutieren.

 

OPC UA: Nur eine Sprache für die gesamte Produktionsinfrastruktur

Im Rahmen der Veranstaltung tauschten indonesische und deutsche Expert*innen ihre Erfahrungen aus und diskutierten ihre Sichtweise über die Notwendigkeit einer globalen Produktionssprache.

 

Johannes Olbort (VDMA) erläuterte die Komplexität der Vernetzung von Maschinen und Anlagen. Außerdem plädierte er dafür, die Kommunikation zwischen Maschinen zu vereinheitlichen. Der VDMA versucht, dies mit einer gemeinsamen Sprache durch die OPC UA zu erreichen. Er hob hervor, dass OPC UA die Standardisierung von Schnittstellen ermöglicht, weil es die Anforderungen des Maschinenbaus erfüllt sowie Transportmechanismen und Datenmodellierung bietet. Maschinen müssten über standardisierte Schnittstellen verfügen, um den Aufwand bei der Integration gering zu halten. Darüber hinaus hat der VDMA branchenspezifische "OPC UA Companion Specifications" entwickelt.

 

William Tanuwijaya (OPC Foundation Hub ASEAN) stimmte Olbort zu. Er fügte hinzu, dass die datengesteuerte Entscheidungsfindung von zentraler Bedeutung ist, dafür aber eine Menge Daten benötigt werden. OPC UA sei eine passende Plattform für die Daten. Die begleitende Spezifikation von OPC UA ermöglicht die Standardisierung von Informationsmodellen, da alles auf die gleiche Weise beschrieben wird.

 

Indonesische Entwicklungen zur Global Production Language

Toto Suharto, President Director von SKF Indonesien, gab Einblicke in die indonesischen Entwicklungen bezüglich der Global Production Language. Da sich Indonesien noch in der Anfangsphase der Umsetzung von Industrie 4.0 befinde, seien sich viele Unternehmen der damit verbundenen Vorteile noch nicht bewusst. OPC UA sei eine sichere, zuverlässige und unabhängige Plattform für den Informationsaustausch. Indonesien stehe jedoch vor einigen Herausforderungen, wenn es um Industrie 4.0 geht. Dazu gehöre die Notwendigkeit, die IT-Infrastruktur und die Maschinen zu verbessern, die zwar für die Automatisierung bereit sind, aber noch nicht miteinander kommunizieren. Er schlug vor, mithilfe von OPC UA die Integration der Maschinen zu beginnen. Suharto betonte, dass Unternehmen darüber aufgeklärt werden müssten, wie sie die Global Production Language in ihren Fabriken einsetzen können. Das Bewusstsein für OPC UA in Indonesien müsse gestärkt werden.

 

Alle Teilnehmenden waren sich einig, dass die Global Production Language ein wichtiges, zukunftsgewandtes Thema ist und das GPQI teilte mit, dass weitere Aktivitäten in dieser Hinsicht geplant sind.

 

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